Was sind Gruppentherapien?
Psychotherapie bedeutet Lernen. Das Lernen macht in Gruppen mehr Spass, die Motivation ist höher. Gleichgesinnte verstehen oft besser, worauf es ankommt, können Tipps geben. Auch lassen sich in Gruppen bestimmte Themen wie Kommunikation, Beziehungsgestaltung, Angst oder Scham viel besser aktualisieren und behandeln als in einer Einzeltherapie. Für viele psychische Krankheiten eignen sich gruppentherapeutische Elemente sehr gut, teilweise als Ergänzung zur Einzeltherapie, teilweise als einzige Behandlung. Im Rahmen einer stationären oder tagesklinischen Behandlung laufen neben den einzeltherapeutischen Sitzungen die meisten Behandlungselemente als Gruppentherapien ab.
- Gruppentherapien sind therapeutisch geleitete Therapiesitzungen
- Sie können themenspezifisch, störungsspezifisch oder auch allgemein ausgerichtet sein.
- Manche Gruppentherapien laufen in festen Gruppen über eine vorgegebene Zeitperiode ab, andere sind offen und nehmen neue Teilnehmer auf.
- In der Regel arbeitet man mit Gruppengrössen von vier bis zehn Teilnehmenden.
- Es gelten die gleichen Regeln wie in Einzeltherapien: Festgelegte Termine, Ort und Dauer der Sitzungen, Vertraulichkeit
- Gruppentherapien sind anerkannte Therapieverfahren und werden – genau wie Einzeltherapien – von der Krankenkasse bezahlt.
- Selbsthilfegruppen sind im engeren Sinne keine Gruppentherapien (dennoch sehr nützlich)
Wann werden Gruppentherapien angewendet?
Zumeist ist die Einzeltherapie die Art von Psychotherapie, die zu Beginn angewendet wird. Abklärungs-/Untersuchungsgespräche zu Beginn einer Behandlung finden in der Regel im 1:1-Setting statt, da die Anwesenheit Dritter die Situation beeinflussen und den Gesprächsverlauf verändern würde. Erst wenn sich zeigt, dass entweder weitere Personen – z.B. Partnerinnen und Partner, Familienangehörige – einen grossen Einfluss auf das vorliegende Problem haben, würde man zu einem andere Setting wechseln (z.B. Paar- und Familientherapie). Auch der Vorschlag einer Gruppentherapie ergibt sich meist erst aufgrund der ersten Abklärungsgespräche im Einzelsetting. In der 1:1-Situation kann die Therapeutin oder der Therapeut sehr gezielt auf die Probleme der Patientin oder des Patienten fokussieren und es gibt keine anderen Themen, die allenfalls diesen Schwerpunkt stören würden.
Bei welchen Diagnosen werden Gruppentherapien angewendet?
Grundsätzlich können bei allen psychischen Erkrankungen gruppentherapeutische Verfahren angewendet werden.
Wo werden Gruppentherapien angeboten?
Wir bieten an allen unseren Standorten Gruppentherapien an:
Wen kann ich bei Fragen kontaktieren?
Maja Rössler
Pflegefachfrau Ambulatorium Wil
DBT Therapeutin Pflege