In Memoriam

Wir gedenken im Jahr 2021 verstorbener Mitarbeiterinnen.

Wir gedenken Rita Arnold 30. Juli 1963 – 14. Mai 2021

Am Freitag, 14. Mai 2021, erhielt ich die bestürzende Nachricht, dass Rita Arnold im Spital in Uznach ihrem Krebsleiden am selben Morgen erlegen ist. Sie arbeitete zuletzt als Stationsleiterin Pflege auf der Suchttherapiestation C13 (A08/4). Ich war erschüttert und sehr traurig, denn ich durfte die letzten Jahrzehnte beruflich an ihrer Seite verbringen.

Rita Arnold absolvierte von 1984 bis 1987 ihre Grundausbildung zur «Psychiatrieschwester» an der Schule für psychiatrische Krankenpflege an der Kantonalen Psychiatrischen Klinik in Herisau. Damals war unter anderen auch Christoph Abderhalden, ein Wegbereiter der modernen professionellen psychiatrischen Pflege, ihr Lehrer.
Am 8. August 1994 nahm sie ihre Arbeit in der damaligen Kantonalen Psychiatrischen Klinik in Wil auf. Damals stand die Klinik mit der Ausgliederung der kognitiv und psychisch Beeinträchtigten in die Heimstätten vor grösseren strukturellen Herausforderungen. In den ersten drei Jahren ihres Wirkens erlebte Rita in diesem Zusammenhang zwei Stationsschliessungen. Diese Transformationsprozesse gestaltete sie damals mit Überzeugung mit. Ab 1998 wirkte sie beim Auf- und Ausbau der Station für Alkohol- und Medikamentenabhängige mit. In der fachlichen Vertiefung ihres Wissens und Könnens lag ihr Herzblut. So absolvierte sie die höhere Fachschule für psychiatrische Pflege Stufe 1. Sie erkannte früh die Nachfrage von Patientinnen und Patienten nach komplementären Heilverfahren und bildete sich deshalb in Shiatsu- und Fussreflexzonenmassage weiter. Rita entwickelte sich dank ihrer starken Persönlichkeit und ihren fachlichen Kompetenzen zu einer tragenden Figur im Team, sodass sie 2009 zur Stationsleiterin Pflege befördert wurde. Angesichts ihrer natürlichen Führungs- und Leadership-Qualitäten war ihre entsprechende Weiterbildung zur Stationsleiterin eine Formsache.

In ihrer Arbeit war die Patientenorientierung, Ermächtigung bzgl. ihren Entscheidungen und die Fokussierung auf ihre Ressourcen eine für Rita gelebte Selbstverständlichkeit. Dies lange bevor der Begriff «Recovery» in der Psychiatrie Einzug hielt. In der Teamentwicklung im interdisziplinären Kontext zeichnete sie sich mit ihrer Menschenkenntnis aus. Es war wesentlich ihr Verdienst, dass die Station sich zu einer eigentlichen Magnetstation entwickelte mit einer grossen Beständigkeit, einer hervorragenden Patientenzufriedenheit und einem hochkompetenten Team. Neuerungen stand Rita stets offen, aber auch mit einer gesunden Skepsis gegenüber. Sie sprang nicht jeder Modeerscheinung auf. Wenn sie von einer Neuerung überzeugt war, setzte sie diese unter umsichtigem Einbezug des Teams nachhaltig um. Bei solchen Neuerungen standen bei ihr die Prämissen «mehr Zeit am Patienten und mehr mit den Patientinnen statt über den Patienten verhandeln und entscheiden» immer im Vordergrund.

Rita hinterlässt eine grosse Lücke. Das zurzeit gut aufgestellte Team mit einigen langjährig erfahrenen und kompetenten Mitarbeitenden stimmt mich jedoch zuversichtlich, dass sich die Station im Sinne der Werte, die Rita stets vertreten und gelebt hat, weiterentwickelt. Am Tag vor ihrem Ableben hinterliess Rita folgende Nachricht:

 «…Ich bereite mich aufs Sterben vor. Es wird in kurzer Zeit sein. Meine Zuversicht hat mir geholfen, diese Zeit in Gelassenheit anzugehen. Ich bin bereit zu sterben. Ich bekomme die Gnade, keine Angst vor dem Tod zu haben…»

Diese Worte von Rita geben mir angesichts ihres allzu frühen Ablebens etwas Trost.

Adieu, liebe Rita! Urs Ribi, Leiter Pflege

Andenken an Mariel von Wartburg

In Gedenken an Mariel von Wartburg hat die Kinderkrippe Chäferhus einen Baum gepflanzt, den Spielplatz optimiert und ihr Herzensprojekt Kinderyoga umgesetzt.
 
Im Februar 2021 mussten wir tief traurig von Mariel von Wartburg Abschied nehmen. Ihre Angehörigen haben sich entschieden, mit den Trauerspenden die Kinderkrippe Chäferhus zu unterstützen. Sämtliche Spenden sind durch das Team der Kinderkrippe Chäferhus verdankt worden. Die Trauerspenden wurden als Erinnerung an Mariel genutzt, einen Baum zu pflanzen, den Spielplatz zu optimieren sowie ihr Herzensprojekt umzusetzen.

Mariels Herzensprojekt: Kinderyoga

Als ausgebildete Yogalehrerin hatte Mariel immer den Traum, Kinderyoga für ihre Kindergruppe «Chilis» im Chäferhus anzubieten. Diesen Wunsch trägt Dominique-Alicia Gähwiler weiter: Sie hat die gleiche Weiterbildung absolviert und wird das Kinderyoga im Chäferhus umsetzen. Mit den Trauerspenden kann wichtiges Yoga-Zubehör wie Matten oder Tücher gekauft werden.

Mit dem Pflanzen einer «Zaubernuss» (Hamamelis) die immer im Februar in kräftigem Rot erblüht, wird im Garten an Mariel erinnert.

Im Chäferhus hängen Erinnerungen an die geschätzte Teamkollegin, Gruppenleiterin und Stv. Krippenleiterin, eine Kerze brennt und im nächsten Frühjahr erinnert die Blüte der Zaubernuss an Mariel: «Unsere liebe Mariel, immer für alle da gewesen, immer das Beste gewollt, immer das Beste gegeben, wir haben das Beste verloren.»

Sandra Teesink , Leiterin Kinderkrippe