Notwendiger Paradigmenwechsel?
Prof. Dr. Dr. Harald Walach eröffnete mit seinem Referat am Montagabend, 13. Mai, die „1. Wiler Tagung zur Komplementärmedizin in der Psychiatrie“. Walach unterrichtet an der Universität Poznan zu den Themen Achtsamkeit und Forschungsmethoden und ist Editor der Zeitschrift "Forschende Komplementärmedizin". Er legte dar, welche Impulse für die Psychiatrie von Seiten der Komplementärmedizin gegeben werden können und stellte die Frage nach einem notwendigen Paradigmenwechsel. Harald Walach übernahm das Referat spontan von Prof. Dr. Peter F. Matthiessen, der am 30. April unerwartet verstarb. Peter F. Matthiessen hatte sich als Mitbegründer der freien Universität Witten-Herdecke für den Methoden- und Theorienpluralismus in der Medizin eingesetzt.
Ausgewählte Bereiche der Komplementärmedizin
Am Dienstag, 14. Mai, konnten wir fast 60 Teilnehmende zur Tagung begrüssen. Zu Beginn wurden die Teilnehmenden durch eine Meditation – angeleitet durch Christian Saier – direkt "in medias res" geschickt, um ein persönliches Einstiegserlebnis zu bekommen. PD Dr. med. Dr. phil. Ulrich Hemmeter, Chefarzt Alters- und Neuropsychiatrie, führte die Teilnehmenden anschliessend in den Einsatz einiger ausgewählter Pflanzen wie Johanniskraut und Lavendel ein und stellte Studien zum Einsatz von Phytomedizin in der Psychiatrie vor. Annegret Schlaeppi, Leiterin der Abteilung Komplementärmedizin, zeigte in einer Tour d’Horizon auf, dass Komplementärmedizin und Schulmedizin sich mit zunehmenden Erkenntnissen einander annähern und viele Konzepte der Komplementärmedizin bereits in den schulmedizinischen Alltag integriert worden sind.
Der Vormittag wurde abgeschlossen mit einer weiteren Übung zum Thema „Achtsame Bewegungen“, angeleitet durch Diego Gheza. Der Nachmittag bot den Teilnehmenden die Möglichkeit, verschiedene Workshops zu besuchen (NADA-Ohrakupunktur, Yoga, Aromatherapie, Einführung in die anthroposophische Medizin), teilweise in Vortragsform, teilweise zum Mitmachen, was rege genutzt wurde.
Positives Fazit
Die abschliessende Diskussion zeigte, dass die Teilnehmenden wertvolle Impulse mit in den Alltag nehmen können und die Vielfalt der Themen schätzten. Insbesondere gefiel die Mischung aus Vortrag und aktivem Mitmachen. Eine Weiterführung der Tagung im nächsten Jahr ist in Planung, vorgesehen ist der Termin 15./16. Mai 2020.
2. Wiler Tagung zur Komplementärmedizin in der Psychiatrie
Bei der diesjährigen Tagung geht es um «Chronischer Schmerz – ergänzende Behandlung durch Komplementärmedizin?». Die Tagung mit Workshops und dem öffentlichen Referat findet am 12. Mai 2020 statt.
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Einblicke in die Tagung
Videomitschnitte des Referats von Prof. Dr. Dr. Harald Walach finden Sie hier:
Annegret Schlaeppi Oberärztin, Leiterin Komplementärmedizin Wil
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