Symposium Alterspsychiatrie in Pfäfers

Der Vortrag behandelt zwei Bereiche zum Thema demenzielle Erkrankungen: Prävention und Frühdiagnostik. Im ersten Teil werden Faktoren und Massnahmen erwähnt, welche die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten einer kognitiven Störung verringern helfen. Im zweiten Teil werden Aspekte bei der Frühdiagnostik in der ärztlichen Praxis und in der Memory Clinic vorgestellt.

Prof. Dr. med. Marc Sollberger ist Facharzt für Neurologie, Leiter a.i. der Memory Clinic der Universitären Altersmedizin FELIX PLATTER und Präsident der schweizerischen Gesellschaft für Kognitions- und Verhaltensneurologie. Seine Forschungsschwerpunkte liegen in der Entwicklung von Instrumenten zur Erfassung sozial-kognitiver Fähigkeiten bei Personen mit kognitiven Störungen und in der Früherkennung der Verhaltensvariante der frontotemporalen Demenz.

In diesem Referat werden aktuelle Entwicklungen und Anwendungsmöglichkeiten von Künstlicher Intelligenz, smarten Technologien und Robotern in der Betreuung und Pflege älterer Menschen vorgestellt. Der Fokus liegt auf praxisnahen Beispielen, wie diese Technologien zur Unterstützung der Selbstständigkeit, zur Verbesserung der Lebensqualität und zur Entlastung von Pflegepersonal eingesetzt werden können. Dabei werden sowohl Chancen als auch Herausforderungen bei der Implementierung solcher Systeme in der Alterspsychiatrie diskutiert, einschließlich ethischer Überlegungen und der Akzeptanz durch Betroffene und Angehörige.

Prof. Dr. Tobias Nef ist Professor für Gerontechnologie und Rehabilitation am ARTORG Forschungszentrum für Biomedizinische Technik und am Departement für Neurologie der Universität Bern. Sein Forschungsteam entwickelt und evaluiert Sensortechnologien zur Erfassung motorischer und nicht-motorischer Symptome bei Patientinnen und Patienten mit neurologischen und psychiatrischen Erkrankungen. Diese Methoden ermöglichen neuartige, flexible und kosteneffektive technologische Ansätze zur Verbesserung von Diagnostik, Monitoring und Therapie. Seine Arbeit wurde unter anderem mit dem Vontobel-Preis für Altersforschung (2023), dem Forschungspreis der Universität für die Ältere Bevölkerung Bern (2023) und dem Jean Wertheimer Forschungspreis 2016 ausgezeichnet.

Stand Oktober 2025 sind Antikörper zur Entfernung von Amyloid zwar in den USA und in Europa, aber noch nicht in der Schweiz zugelassen. Anton Gietl stellt wichtige klinische Aspekte zur Anwendung dieser Therapien vor. Er gibt einen Überblick, wo noch Unsicherheiten in der Forschung bestehen und wie sich das Wissen durch die Anwendung und Verlängerungsstudien weiterentwickelt hat. Zudem geht er auf neue Substanzen ein, die womöglich eine nochmalige Verbesserung der Wirksamkeit und Verträglichkeit bedeuten können.

Dr. med. Anton Gietl ist Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie mit Schwerpunkttitel Alterspsychiatrie sowie Facharzt für Pharmazeutische Medizin. Er ist stellvertretender Chefarzt der Klinik für Alterspsychiatrie der Psychiatrischen Universitätsklinik Zürich und Co-Leiter einer Forschungseinrichtung, die sich mit der Mechanismen, Frühdiagnostik, Prävention und Therapie neurokognitiver Störungen beschäftigt. Er war Studienarzt in klinischen Studien zur Anwendung von Anti-Amyloid Antikörpern und beschäftigt sich seitdem intensiv mit diesem Thema.