Ethik

Ein ganzheitliches Krankheitsverständnis

Behandlungen in der Psychiatrie werfen manchmal ethische Fragestellungen auf. Diese Fragen sollen von den Fachpersonen allenfalls auch gemeinsam mit Patientinnen und Patienten und Angehörigen diskutiert werden können.

 Der Kanton St.Gallen hat deshalb allen Spitälern und Kliniken den Auftrag gegeben, bei Bedarf ethische Konsilien durchzuführen. Darunter wird eine wertfreie und ergebnisoffene Besprechung klinischer Fälle im Hinblick auf ethische Fragen verstanden.

Ethische Fragen im Behandlungsalltag

Der Behandlungsalltag in der Psychiatrie stellt die Beteiligten vor vielschichtige fachliche und oft auch vor ethische Herausforderungen. Diese können zu Wertekonflikten und Dilemmata führen und die Fachpersonen in ihrer Arbeit verunsichern. Typische Wertekonflikte drehen sich z.B. um:

  • individuelle Autonomie vs. gesellschaftliche Normen
  • nicht schaden vs. aktiv helfen
  • Recht auf Krankheit vs. Pflicht zur Gesundheit
  • Recht auf Krankheit vs. Sicherheit der Mitmenschen
  • Unsicherheiten im interkulturellen Kontext
  • Recht auf Privatsphäre vs. Recht der Gemeinschaft/Familie

Ethikkerngruppe

Die Psychiatrie St.Gallen verfügt an den Standorten Wil und Pfäfers je über eine so genannte Ethikkerngruppe, die sich aus Mitgliedern der therapeutisch tätigen Berufsgruppen sowie mindestens einem GL-Mitglied zusammensetzt. Ihre Aufgabe besteht darin, das Thema Ethik in der Institution entsprechend den gesetzlichen Rahmenbedingungen und den Vorgaben der GL umzusetzen.

Ethikforen

Daneben existiert ein so genanntes Ethikforum, das drei- bis viermal im Jahr stattfindet. Das Ethikforum steht allen interessierten Mitarbeitenden offen, um ethische Themen einzubringen, die den beruflichen Alltag bestimmen. Ein weiteres Ziel der Ethikforen besteht darin, dass sich aus den Diskussionen interessierte Mitarbeitende zu Projektgruppen zusammenfinden, in denen sie sich mit einem speziellen Thema auseinandersetzen. Die in diesen Gruppen entwickelte Auffassung wird anschliessend wieder im Ethikforum diskutiert. Die Ethikkerngruppe kann allenfalls solche Themen aufgreifen und in andere Gremien tragen. So werden die relevanten ethischen Themen lebendig und transparent und die Institution erhält die Möglichkeit, eine gemeinsame Haltung für die therapeutische Arbeit zu entwickeln.


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