Funda Akkus
Leitende Ärztin Ambulante Psychiatrie Wil
Leiterin Sprechstunde Frühpsychose
Häufig leiden Patienten oder Patientinnen bereits Jahre unter Zwängen und verheimlichen diese aus Scham vor ihrem Umfeld. Erst wenn die Kräfte nicht mehr reichen und der Zusammenbruch droht, suchen sie Hilfe. So werden Zwangsstörungen leider häufig erst nach Jahren richtig diagnostiziert und behandelt.
Zwänge sind wiederkehrende Gedanken und Handlungen, die der Betroffene als unsinnig und nutzlos erkennt. Trotzdem sieht er sich gezwungen, sie wiederholt auszuführen. Neben Zwangsgedanken und Zwangshandlungen ist meist auch Angst vorhanden. Werden Zwangshandlungen unterdrückt, verstärkt sich diese Angst deutlich.
Zwangssymptome können auch körperliche Ursachen wie neurologische Erkrankungen oder Infektionen in der Kindheit haben. Deshalb gehören medizinische Abklärungen wie Laboruntersuchungen ebenso zu einer sorgfältigen Diagnostik wie psychodiagnostische Skalen. Diese wiederum ermöglichen eine Beschreibung der individuellen Zwangssymptomatik und deren Folgestörungen.
Das wichtigste Element in der Diagnose ist die Analyse des Zwangsverhaltens. Optimalerweise findet die Verhaltensbeobachtung durch die Therapeutin oder den Therapeuten in der Umgebung statt, wo das Zwangsverhalten auftritt. Das kann beispielsweise zu Hause sein. In der Regel wird auch das Beziehungsumfeld in die Therapie mit eingeladen, da dieses häufig von den Patienten und Patientinnen in die Zwangsrituale miteinbezogen wird. Partnerinnen, Partner und Familien können durch eine Teilnahme an der Therapie entlastet werden.
Zwangsstörung werden mit Verfahren der kognitiven Verhaltenstherapie behandelt. Zu Beginn erfolgt eine ausführliche und der individuellen Situation angepasste Aufklärung und Motivation. Anschliessend wird der oder die Betroffene nach seinem ausdrücklichen Einverständnis seinen auslösenden Zwängen exponiert (Exposition). Dabei werden die beruhigenden Zwänge verhindert (Reaktionsverhinderung). Je nach Problematik und zusätzlichen psychischen Störungen ergänzen weitere therapeutische Verfahren die Behandlung wie die System- und Familientherapie, Training emotionaler Kompetenzen und Achtsamkeitstherapie, Psychopharmakotherapie.
Zwangsstörungen behandeln wir an allen unseren Standorten:
Leitende Ärztin Ambulante Psychiatrie Wil
Leiterin Sprechstunde Frühpsychose
Information und Beratung zu Behandlungsangeboten der Psychiatrie St.Gallen
Entgegennahme von Anmeldungen an den Standorten Pfäfers und Wil