Soziales Kompetenztraining

«Ich habe nicht mehr mit anderen reden oder auf sie eingehen können. Aber ich habe das wieder gelernt.»

Fühlen Sie sich nicht sicher, mit anderen Menschen umzugehen? Fällt Ihnen ein Kontakt schwer? In diesem Training lernen Sie soziale Kompetenzen.

Der Mensch ist ein soziales Wesen. Täglich treffen wir andere Menschen, nehmen Kontakt auf, reden mit ihnen; sei es ein kurzer Gruss oder ein längeres Gespräch. Die Kontaktaufnahme mit anderen Menschen kann ganz unterschiedliche Gründe haben: Informationen austauschen, Beziehungen pflegen, «Smalltalk», jemanden kennen lernen oder auch zwischenmenschliche Konflikte regeln.

Es ist nicht möglich, nicht zu kommunizieren.

Auch die Situationen, in denen wir Menschen begegnen, sind vielfältig: zufällig auf der Strasse, im Geschäft, geplante Treffen wie Einladungen zum Essen, Treffen zu einem ersten Kennenlernen oder Auseinandersetzungen in Beziehungen.

Diese Kontakte gehören zu unserem Alltag. Dabei brauchen wir soziale Kompetenz. Diese Kompetenz ist nicht angeboren, sondern wir erlernen sie in unserer Kindheit. Zuerst erleben wir, wie unsere Eltern Kontakt mit uns aufnehmen, beobachten dann, wie die Eltern miteinander umgehen und Konflikte lösen. Im Laufe unseres Lebens erwerben wir ständig neue soziale Kompetenzen, weil wir immer wieder mit neuen Lebenssituationen konfrontiert sind, in denen wir kommunizieren müssen.


Für wen eignet sich das Soziale Kompetenztraining?

Gewisse Erkrankungen (Depression, psychische Belastungen etc.) können bewirken, dass wir unsere soziale Kompetenz verlieren oder verlernen. Manche Menschen haben wegen widriger Lebensbedingungen oder schwieriger Familienverhältnisse nicht die Möglichkeit gehabt, soziale Kompetenz ausreichend zu erlernen. Es gibt jedoch auch Menschen, die immer wieder die gleichen Konflikte oder Ängste im Umgang mit anderen erleben.

Grundsätzlich eignet sich das Soziale Kompetenztraining für alle Patientinnen und Patienten, bei denen Selbstunsicherheit (selbstunsichere Anteile) behandelt werden sollen.

 

Pfäfers

In Pfäfers gehen alle Patientinnen und Patienten der Psychotherapiestation ins Soziale Kompetenztraining, da die Gruppe Teil des Therapieprogramms ist.

 

Wil

Gruppenfähigkeit ist Voraussetzung und eine kognitives Niveau, das dem der übrigen Gruppe etwa entspricht. Dies ist wichtig, um zu vemeiden, dass man sich minderwertig fühlt, was dem Trainingsziel widersprechen würde.  Dieses Gruppenangebot wird im Moment für die Psychotherapiestationen 1 und 2 angeboten.


Was erwartet Sie?

Soziale Kompetenz kann erlernt bzw. wiedererlernt werden. Im Laufe der Gruppensitzungen erfahren Sie mehr über die Grundannahmen des sozialen Kompetenztrainings. Es gibt verschiedene Typen von Situationen, in denen unterschiedliche Formen sozialer Fertigkeiten erforderlich sind. Das soziale Kompetenztraining ist in vier aufeinanderfolgende Module aufgeteilt:

  • Recht durchsetzen
  • Beziehungen knüpfen
  • Beziehungen pflegen
  • über die eigene Erkrankung sprechen

Das Training ist interaktiv. Die Gruppe erarbeitet im Dialog ein Thema und erprobt in Rollenspielen neue Verhaltensweisen. Wichtig sind auch die Hausaufgaben, um die im Training vorgestellten Verhaltensweisen im Alltag zu erproben und umzusetzen.

Welche Ziele werden mit dem Sozialen Kompetenztraining verfolgt?

Übergeordnet geht es darum, die Selbstsicherheit in sozialen Interaktionen zu stärken.

Dies wird insbesondere in Rollenspielen (in Wil mit Videofeedback) erreicht, in denen die Patientinnen und Patienten neue und zusätzliche Varianten zu handeln erleben.

Wer bietet dieses Training an? Wer ist das Team?

Das interdisziplinäre Team setzt sich zusammen aus

  • einem Oberarzt, der endverantwortlich ist und als Supervisor fungiert
  • einem Psychologen, einer Psychologin oder Dipl. Pflegefachperson HF als Gruppenleitung
  • eine Pflegefachpersonen oder HF-Pflege-Studentin oder -Student als Co-Leitung

Wann und wo findet diese Gruppentherapie statt?

Pfäfers

Das Gruppenangebote findet zweimal wöchentlich statt, mit je der halben Patientengruppe (sechs bis acht Patientinnen oder Patienten).

 

Uznach

Montag, von 9.30 bis 11.30 Uhr und 14.00 bis 16.00 Uhr
 

Wil

Montag, von 14:00 - 15:30 Uhr, im Haus A01, Raum 022

Einstieg in die Gruppe

Jeweils beim Start eines Moduls, d.h. circa alle vier Wochen, können Sie gegebenenfalls in die Gruppentherapie einsteigen. Fragen Sie bitte auf der Station nach, wann ein Einstieg möglich ist.

Wen kann ich bei Fragen kontaktieren?


Wer kann anmelden?

Die Anmeldung erfolgt durch Ihren behandelnden Arzt oder Ihre behandelnde Ärztin.

Anmeldung und Information

  • Information und Beratung zu Behandlungsangeboten der Psychiatrie St.Gallen

  • Entgegennahme von Anmeldungen an den Standorten Pfäfers und Wil

  • werktags von 8.00 - 17.00 Uhr besetzt, davor und danach diensthabender Arzt, diensthabende Ärztin

Anmeldung und Information

  • Informationen und Anfragen zu therapeutischen Angeboten
  • Verbinden mit Gesprächspartnerinnen und -partnern
  • werktags 8.00 - 12.00 / 13.30 - 17.00 Uhr