Burnout & Belastung

«Der stationäre Aufenthalt war nötig. Es ging gar nichts mehr. Inzwischen habe ich viel gelernt.»

Belasten Sie die Arbeit, Ausbildung, Familie oder Beziehung anhaltend? Wird der Stress zu gross und ein Ausgleich fehlt, kann dies zu einem Burnout führen.

Was ist Burnout?

In der heutigen Arbeitswelt herrscht grosser Zeit- und Leistungsdruck. Oft verspüren Menschen auch im Privatleben und sogar in der Freizeit den Druck von Anforderungen, Ansprüchen und Erwartungen. Teilweise sind diese hohen Ansprüche wirklich vorhanden, teilweise handelt es sich aber auch um überhöhte Selbstansprüche und «hausgemachten» Stress. Wenn die Ressourcen und Möglichkeiten der sozialen Unterstützung fehlen, können Menschen Symptome entwickeln, die einer Krankheit entsprechen. Burnout ist keine medizinisch-psychiatrische Diagnose, sondern bezeichnet Umstände, unter denen sich Symptome entwickeln.

  • Im Zusammenhang mit anhaltendem Leistungsdruck und Stress entwickeln sich Symptome, die meist einer leichten bis mittelschweren Depression entsprechen.
  • Burnout kann zu klinischen Depressionen, Angststörungen oder Suchterkrankungen führen.
  • Burnout ist kein medizinischer Fachbegriff, sondern eine allgemeine, umschreibende Bezeichnung.
  • Die Reduktion von äusseren Belastungen und überhöhten Leistungsansprüchen ist eine wichtige Massnahme bei der Behandlung von Burnout-Folgen.

Welche Symptome sind typisch bei Burnout?

Unter grossem Stress und anhaltendem Zeit- und Leistungsdruck entwickeln Betroffene zunächst eine gesteigerte Aktivität. Sie erhöhen den Arbeitseinsatz und reduzieren Pausen und Erholungsphasen. Bei weiter anhaltendem Stress erleben sie aber zunehmend emotionale, geistige und körperliche Erschöpfung. Betroffene erleben sich antriebslos, können sich nicht mehr konzentrieren und werden zynisch-distanziert gegenüber Arbeitsinhalten und Kollegen. Sie fühlen sich wie im Hamsterrad – ausweglos und gefangen. Selbst in der Freizeit können sie nicht mehr abschalten und sich von der Arbeit erholen.

  • chronische Müdigkeit und Erschöpfung, die auch nach Erholungspausen (Ferien) nicht verschwindet
  • Distanzierung von der Arbeit, Verlust von Interesse und Bezug zur Arbeit
  • körperliche Beschwerden: Schlafstörungen, Appetitlosigkeit, Kopf- und Rückenschmerzen, Schwindel, Herzklopfen
  • Gereiztheit, Angst, Nervosität, Leere, Resignation, Zynismus
  • Konzentrationsstörungen, Reduktion der kognitiven Leistungsfähigkeit

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Wie wird die Diagnose gestellt?

Burnout ist ein schleichender Prozess. Der Schweregrad und die Krankheitswertigkeit der aktuellen Beschwerden sollten durch eine Fachperson (Psychiaterin, Psychiater, Psychologe, Psychologin) beurteilt werden. Zudem müssen die Arbeitsumstände abgeschätzt und Möglichkeiten zur Veränderung der Arbeitssituation geprüft werden. Dafür sind auch Vorgesetzte, Vertrauenspersonen im Betrieb, Berufsberatende, Coaches oder Beratende von Personalverbänden wichtige Ansprechpersonen.


Wie werden Folgen von Burnout und Belastungen behandelt?

Die Behandlung richtet sich nach Art und Schweregrad der vorhandenen Symptome. Wichtig ist eine individuelle Analyse der Situation:

  • Welche Faktoren tragen zur Überlastung bei?
  • Welche Möglichkeiten gibt es, um an der Arbeitssituation etwas zu verändern?
  • Wie kann der Stress reduziert werden?
  • Welche Möglichkeiten der Unterstützung und Entlastung gibt es?

Neben therapeutischen Massnahmen sind dazu vor allem Gespräche mit Vorgesetzen, Arbeitgeberinnen und Arbeitgebern, Berufsberatern und Berufsberaterinnen oder Coaches nötig.


Was können Betroffene tun?

Erster Ansprechpartner bzw. erste Ansprechpartnerin ist der Hausarzt oder die Hausärztin. Er oder Sie wird mit Ihnen besprechen, ob eine Therapie ratsam wäre. Sie können sich bei uns selber anmelden oder Ihre Ärztin oder Ihr Arzt meldet Sie an.


Wo werden Folgen von Burnout behandelt?

Die Folgen von Burnout werden an allen unseren Standorten behandelt.

Wen kann ich bei Fragen kontaktieren?

Anmeldung und Information

  • Information und Beratung zu Behandlungsangeboten der Psychiatrie St.Gallen

  • Entgegennahme von Anmeldungen an den Standorten Pfäfers und Wil

  • werktags von 8.00 - 17.00 Uhr besetzt, davor und danach diensthabender Arzt, diensthabende Ärztin