Chronische Schmerzen

«Nach Abklärungen bei etlichen Ärzten habe ich mich für die psychiatrische Behandlung entschieden. Das hätte ich früher tun sollen.»

Plagen Sie seit langem Schmerzen, deren Ursachen unklar sind? Solche chronischen Schmerzen können psychische Ursachen haben. Es kann eine Störung der Schmerz- und Stressverarbeitung vorliegen.

Somatoforme Schmerzstörungen bzw. chronische Schmerzen sind durch andauernde, quälende Schmerzen über mehrere Monate gekennzeichnet, für die keine körperliche Ursache gefunden werden kann. Man spricht auch von chronischen Schmerzen.

Was sind somatoforme Schmerzstörungen?

Bei der somatoformen Schmerzstörung werden vom Patienten, von der Patientin Schmerzen erlebt, deren Ursache keine körperlichen Störungen sind. Den Hintergrund dieser Schmerzerkrankung bildet vielmehr eine Störung der Schmerz- und Stressverarbeitung: Betroffene sind stress- und schmerzempfindlicher als andere Menschen. Auch spielen psychische Einflüsse eine wichtige Rolle. Oft liegen weitere körperliche Symptome wie Schwindel, Herzrasen, Schwitzen oder Verdauungsprobleme vor.

  • Sozialer und psychischer Stress wird körperlich erlebt.
  • Schwerwiegender und anhaltender Stress hat die Schmerzempfindlichkeit verändert.
  • Wiederholte medizinische Untersuchungen und Abklärungen zeigen keine körperliche Ursache.
  • Betroffene haben das Gefühl körperlich krank zu sein und suchen wiederholt Ärzte oder Ärztinnen, Kliniken und Spezialisten auf.
  • Oft bekommen Betroffene im Lauf der Zeit verschiedene Schmerzmittel verschrieben, die aber keine anhaltende Wirkung zeigen.

Welche Symptome sind typisch für chronische Schmerzen?

  • Mehr als sechs Monate anhaltende Schmerzen.
  • Schmerzen können überall am Körper auftreten und auch mehrere oder wechselnde Körperregionen betreffen. Häufig sind Rücken-, Kopf-, Oberbauch-, Unterbauch-, Gelenk- oder Gesichtsschmerzen.
  • Schmerzen sind körperlich nicht erklärbar.
  • Schmerzen sind quälend, störend und beeinträchtigen das berufliche und soziale Funktionieren.
  • Wiederholtes Aufsuchen von Ärztinnen oder Ärzten und Kliniken trotz negativer Befunde.
  • Überzeugung, an einer körperlichen Krankheit zu leiden.

Bin ich betroffen?

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Wie wird die Diagnose gestellt?

Die Diagnose der somatoformen Schmerzstörung wird nach wiederholten negativen Befunden der körperlichen Untersuchungen von einer Fachperson gestellt. Da die Betroffenen überzeugt sind, an einer körperlichen Krankheit zu leiden, ist die Mitteilung und Erklärung der Diagnose oft schwierig. Die psychiatrische Untersuchung beinhaltet auch eine Einschätzung der aktuellen beruflichen und sozialen Lebenssituation und der biographischen Stressfaktoren.


Welche Ziele kann ich mit der Behandlung erreichen?

Die Behandlung beruht auf mehreren Elementen, die kombiniert eingesetzt werden. Ziele der Behandlung:

  • Bessere Entspannungsfähigkeit
  • erhöhte Stressresistenz, bessere Wahrnehmung und kompetenterer Umgang mit Stress
  • verbesserte Körperwahrnehmung
  • grössere Selbstfürsorge
  • verbessertes Selbstwertgefühl
  • Akzeptanz
  • Verminderung des «Ärzteshoppings»
  • Entzug von Schmerzmedikamenten

An welchen Standorten werden Chronische Schmerzen behandelt?

Wen kann ich bei Fragen kontaktieren?

Anmeldung und Information

  • Information und Beratung zu Behandlungsangeboten der Psychiatrie St.Gallen

  • Entgegennahme von Anmeldungen an den Standorten Pfäfers und Wil

  • werktags von 8.00 - 17.00 Uhr besetzt, davor und danach diensthabender Arzt, diensthabende Ärztin