Matthias Hutter
Stationsleiter Pflege Aufnahme- und Notfallstation 2
Schizophrene Psychosen sind keine seltenen Erkrankungen. Etwa jeder hundertste Mensch erlebt im Laufe seines Lebens mindestens eine schizophrene Episode. Frauen und Männer sind etwa gleich häufig betroffen. Typischerweise bricht die Krankheit zwischen dem 18. und 30. Lebensjahr aus und beginnt entweder schleichend oder akut. Weitere Informationen dazu erhalten Sie auf der Seite Früherkennung Psychose.
Die Ursachen der Schizophrenie sind noch immer nicht eindeutig geklärt. Man geht von einem Zusammenwirken verschiedener biologischer, genetischer und umweltbedingter Faktoren aus. Eine erhöhte Anfälligkeit (Vulnerabilität) kann durch belastende Umweltfaktoren wie Stress oder Drogen zum Ausbruch der Erkrankung führen. Dies wird als Vulnerabilitäts-Stress-Modell bezeichnet. Schizophrenie ist eine phasenweise verlaufende Erkrankung, wobei der Verlauf von Patient zu Patientin sehr unterschiedlich ist.
Schizophrenie ist eine phasenweise verlaufende Erkrankung, wobei der Verlauf von Patient zu Patientin sehr unterschiedlich ist.
Die Schizophrenie kommt in allen Ländern und Kulturen etwa gleich häufig vor. Die Erkrankung kann jeden treffen, unabhängig von Geschlecht, Bildung und Herkunft.
Alle aufgeführten Symptome treten je nach Patient oder Patientin allein oder in Kombination und unterschiedlich stark ausgeprägt auf.
Schizophrenie wird sehr zurückhaltend diagnostiziert und bedarf einer eingehenden fachärztlichen Beurteilung und Beobachtung der erkrankten Person. Die Symptome müssen über einen Zeitraum von mindestens einem Monat beobachtbar sein. Dabei kommt den Positivsymptomen eine besondere Bedeutung zu. Wahnerleben, Gedankenausbreitung oder -eingebung und Stimmenhören (akustische Halluzinationen) haben einen besonders hohen Stellenwert bei der Diagnosestellung.
In der Regel beginnt die Therapie mit der akuten Phase einer Schizophrenie. Auffälliges, von Wahnerleben und Halluzinationen geprägtes Verhalten führt oft zu einer Hospitalisierung. In dieser von Ängsten der betroffenen Personen geprägten Phase ist es wichtig, eine vertrauensvolle Beziehung aufzubauen. Erst dies ermöglicht es, dass die Betroffenen Medikamente akzeptieren. Die dabei eingesetzten Antipsychotika bewirken oft sehr rasch eine Entlastung und, dass sich die Positivsymptome rückbilden.
Nach Abklingen der Akutphase beginnt die Stabilisierungsphase. In dieser ist es vermehrt möglich, realitätsbezogene Themen zu besprechen. Wichtig ist es, die erkrankte Person und die Angehörigen über die Schizophrenie aufzuklären. Von grosser Bedeutung sind aber auch die Lebensumstände der Betroffenen, da es häufig zu Schwierigkeiten in Beruf, Familie oder Wohnen gekommen ist. Bei der Therapie wirkt ein multidisziplinäres Team aus Ärztinnen, Psychologen, Pflegefachkräften und Sozialarbeiterinnen zusammen.
Wie schon erwähnt ist der frühzeitige Einbezug der Angehörigen in die Behandlung sehr wichtig. Dies geschieht in erster Linie durch die Behandlerinnen und Behandler. Zusätzlich bieten wir aber auch eine eigene Angehörigenberatung an.
Schizophrenien werden an allen neun Standorten behandelt.
Stationsleiter Pflege Aufnahme- und Notfallstation 2
Information und Beratung zu Behandlungsangeboten der Psychiatrie St.Gallen
Entgegennahme von Anmeldungen an den Standorten Pfäfers und Wil