Dualdiagnosen

«Unser erwachsener Sohn hat die professionelle Hilfe dringend benötigt.»

Treten Suchterkrankungen und Schizophrenie gleichzeitig auf? Wenn Sucht von Schizophrenie begleitet wird, spricht man von einer Dualdiagnose.

Bei einer Dualdiagnose muss die Therapie beiden Krankheitsbildern gerecht werden. Problematisch ist hierbei, dass sich die beiden Erkrankungen gegenseitig negativ verstärken.

Was sind Dualdiagnosen?

Bei der häufig festgestellten Dualdiagnose handelt es sich um das gemeinsame Auftreten von Suchterkrankungen und Schizophrenie. Im Einzelfall muss unterschieden werden, ob die Sucht oder die schizophrene Erkrankung im Vordergrund steht. Oft versuchen Patientinnen oder Patienten durch die Einnahme von Drogen die Symptome einer Schizophrenie selbst zu therapieren. Dies führt leider nicht zum Erfolg, sondern zu einer Abhängigkeit von diesen Substanzen. Im weiteren Verlauf entwickelt die entstandene Sucht eine Eigendynamik. Die beiden Krankheitsbilder beeinflussen sich gegenseitig negativ und führen oft zu massiven finanziellen und sozialen Problemen, die bis hin zum Verlust von Wohnung, Beruf, Freunden und Familie reichen.


Welche Symptome sind typisch für eine Dualdiagnose?

Die Symptome einer Dualdiagnose sind eine Kombination der Symptome von Suchterkrankung und Schizophrenie.

Wie wird die Diagnose gestellt?

Um eine Dualdiagnose festzustellen, bedarf es einer sorgfältigen Erhebung der Krankengeschichte. Zudem helfen Angaben aus dem Umfeld des Erkrankten dabei, eine Suchterkrankung ans Licht zu bringen. Ergänzend geben Laboruntersuchungen und das Auftreten von Entzugssymptomen Hinweise auf einen Substanzmissbrauch.

Wenn gleichzeitig eine akute schizophrene Episode vorliegt, erschwert dies die Diagnosestellung. In diesem Fall sind die Patienten oder Patientinnen in ihrem Denken und ihrer Wahrnehmung so stark eingeschränkt, dass sie keine verlässlichen Angaben zu ihrem Drogenkonsum machen können.

Wie werden Dualdiagnosen behandelt?

Die Therapie von Patientinnen und Patienten mit einer Dualdiagnose ist eine besondere Herausforderung, da sich die Symptome der beiden Erkrankungen gegenseitig negativ beeinflussen. Notwendig ist ein integrierter Behandlungsplan, der beiden Krankheitsbildern gerecht wird. Je nach Patient oder Patientin muss individuell entschieden werden, ob die Sucht oder die Schizophrenie im Vordergrund steht. Anhand dieser Entscheidung gestaltet sich das weitere Vorgehen in der Behandlung. Beherrschen die Symptome einer Schizophrenie das klinische Bild, erfolgt die Therapie wie bei einer akuten Schizophrenie.

Nach Abklingen der akuten Psychose wird in einem zweiten Schritt die Suchterkrankung behandelt. Da es bei Patientinnen oder Patienten mit Schizophrenie häufig zu Einschränkungen der kognitiven und sozialen Fähigkeiten kommt, ist eine Anpassung der suchttherapeutischen Behandlung notwendig.


Wo wird die Dualdiagnose behandelt?

Die Dualdiagnose wird an allen unseren Standorten behandelt – ambulant und tagesklinisch – in Pfäfers, St.Gallen und Wil auch stationär.

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Anmeldung und Information

  • Information und Beratung zu Behandlungsangeboten der Psychiatrie St.Gallen

  • Entgegennahme von Anmeldungen an den Standorten Pfäfers und Wil

  • werktags von 8.00 - 17.00 Uhr besetzt, davor und danach diensthabender Arzt, diensthabende Ärztin