Spezialisierte Psychotherapiestation

«Meine rasch wechselnden Emotionen waren irgendwann zuviel. Die Behandlung bewirkt einiges.»

Das Angebot dieser zertifizierten DBT-Station richtet sich an erwachsene Menschen mit Störungen der Emotionsregulation, Persönlichkeits- oder Traumafolgestörungen.

Was versteht man unter einer stationären Behandlung?

Können Sie Ihre alltäglichen Aufgaben in Beruf und Familie nicht mehr bewältigen? Sind Sie aus dem psychischen Gleichgewicht geraten und wissen weder ein noch aus? In der Klinik finden Sie eine intensive Behandlung, weg von Ihrem gewohnten Lebensumfeld, weg von allem. Bei ausgeprägten Krankheitssymptomen, belastendem sozialen Umfeld oder im Falle von Selbstgefährdung kann eine stationäre Behandlung mit Betreuung rund um die Uhr nötig und sinnvoll für Sie sein.

Stationäre Behandlung


Was wird auf der Station behandelt?

Die spezialisierte Psychotherapiestation versteht sich als Bindeglied einer Gesamtbehandlungskette in der Therapie bei emotionaler Instabilität, insbesondere Borderline-Persönlichkeitsstörung, aber auch bei affektiven Störungen, ADHS oder Traumafolgen. Mit ihren störungsspezifischen Angeboten bietet sie hilfreiche Therapie vor allem auch dann, wenn eine Psychotherapie im ambulanten Setting noch nicht – oder vorübergehend nicht mehr – ausreichend ist.

Insbesondere in Phasen der Überforderung und Veränderung achten wir gezielt auf Ihre Bedürfnisse, Muster und Gefühle, arbeiten mit Ihnen dysfunktionale Verhaltensweisen auf und erarbeiten neue funktionale Einstellungen und Handlungsoptionen, die wir gemeinsam einüben.

Der fachliche Schwerpunkt liegt auf der Dialektisch-Behavioralen-Therapie (DBT) im Einzel- und Gruppensetting. Ergänzend wird das vielfältige Therapieangebot miteinbezogen wie auch eine unterstützende medikamentöse Therapie bei Bedarf. Ihre Angehörigen oder Bezugspersonen miteinzubeziehen ist für uns selbstverständlich.


Wer sind die Patientinnen und Patienten?

Erwachsene Menschen bis ca. 50 Jahre mit Depressionen, Ängsten, Borderline-Erkrankungen, ADHS oder Traumafolgestörungen.

Welche Behandlungen erhalten Sie auf der Station?

Die Behandlung umfasst Psychotherapie im Einzel- und Gruppensetting durch die fallführende Psychologin oder den Psychologen in enger Zusammenarbeit mit der Bezugsperson der Pflege. Beide bieten wöchentlich ein längeres Einzelgespräch an. Kunsttherapie ergänzt die Psychotherapie. Aber auch Fitness, Sport, Atemtherapie, Aromatherapie, Beratung durch den Sozialdienst, Gruppentherapien zu verschiedenen Themen (Offene Themengruppe, Infogruppe, Stabilisierungsgruppe, DBT-Basis- und Bewegungsgruppe, Bezugsgruppe u.a.), Entspannung und Achtsamkeit, Spiritual Care, Yoga, Peerbegleitung. Bei Bedarf bieten wir auch eine psychopharmakologische Behandlung und die Behandlung von körperlichen Leiden.

Ein weiterer Schwerpunkt ist die Milieutherapie mit Haushaltaktivitäten und gemeinsamen Unternehmungen.

Was erwartet Sie auf der Station?

Im ehemaligen Klostergebäude mit seinen dicken Mauern und dem lauschigen Klostergarten untergebracht, beherbergt die kleine und ruhige Station maximal fünfzehn Patientinnen und Patienten. Hiervon stehen sechs Behandlungsplätze als zertifizierte DBT-Behandlungseinheit und zwei Plätze für eine Trauma-spezifische-Therapie als spezialisierte Behandlungsangebote zur Verfügung. Dieses Setting ermöglicht es uns, Sie als Patientin oder Patient individuell zu begleiten. Sie sind hier eingebettet in eine Patientengruppe, wo gemeinsam mit und voneinander gelernt werden kann, neue Beziehungserfahrungen möglich sind und Verhaltensänderungen geübt werden können.

Nach einer Eingewöhnungszeit setzen Sie sich in den verschiedenen Therapien gezielt mit Ihren Schwierigkeiten auseinander, erarbeiten sich neue Verhaltensmuster und üben diese ein. In der Austrittsphase prüfen Sie, wie Sie das Erarbeitete in Ihrem persönlichen Alltag umsetzen können und bereiten sich sorgfältig auf den Austritt und die Zeit danach vor. Dazu gehört auch, dass Sie Frühwarnzeichen und einen Krisenplan erarbeiten.

Was erreichen Sie auf der Station?

  • das Befinden verbessern
  • die Handlungsmöglichkeiten erweitern, um besser mit sich und den Anforderungen des Lebens zurecht zu kommen
  • ausreichende Selbstfürsorge und Selbstwirksamkeit
  • bei Traumata, Ängsten: trotz belastenden früheren Erlebnissen möglichst gut leben können

Wer behandelt Sie? Wer ist das interdisziplinäre Team?

Zum interdisziplinären Behandlungsteam gehören ein Arzt, Psychologinnen, Therapeutinnen und Therapeuten, Pflegefachpersonen, Sozialarbeitende und Peers, die alle an die ärztliche Schweigepflicht gebunden sind.


Wünschen Sie eine gesunde Ernährung?

Auch Ihr leibliches Wohl liegt uns am Herzen. So legen wir grossen Wert auf gesunde, ausgewogene, saisonale und abwechslungsreiche Gerichte – täglich frisch, täglich anders – und nach Möglichkeit aus der Ostschweiz. Je nach ärztlicher Verordnung bieten wir auch spezielle Diätmenüs an.

Wann sind die Besuchszeiten?

Besuche sind ausserhalb der Therapiezeiten möglich.

Wie erfolgt das Eintrittsverfahren?

Nach der Anmeldung wird in einem Vorgespräch (Indikationsgespräch) die aktuelle Situation erhoben, der Behandlungsbedarf geklärt, eine Zielformulierung gemeinsam erarbeitet und anschliessend der Eintrittstermin geplant.

Eintritt

Ausschlusskriterien

Abhängigkeitserkrankungen mit primärer Notwendigkeit einer regulären Suchtbehandlung, akute Selbst- oder Fremdgefährdung

Voraussetzungen

  • Differenzierte sprachliche Ausdrucksfähigkeit und Verständigung
  • Therapie- und Veränderungsmotivation
  • ausreichende Abstinenzfertigkeit

Wie lange ist die durchschnittliche Aufenthaltsdauer?

Patientinnen und Patienten verbringen in der Regel zwischen sechs und zwölf Wochen auf unserer Station.


Welche weiteren Informationen zum Aufenthalt sind nützlich für mich?

Weiterführende Informationen zu ihrem Aufenthalt erhalten Sie unter den folgenden Links:


Wer finanziert den Aufenthalt?

Stationäre Behandlungen werden über die Krankenkasse nach KVG-Tarif abgerechnet. Selbstbehalt und Franchise gehen zu Lasten des Versicherten. Zurzeit stehen keine separaten Angebote für Privatversicherte zur Verfügung.

Kostenübernahme


Was geschieht nach dem Aufenthalt?

Rechtzeitig legen wir gemeinsam mit Ihnen das Austrittsdatum fest, damit ausreichend Zeit bleibt sich auf den Austritt vorzubereiten, Belastungserprobungen zu machen und eine gute ambulante oder tagesklinische Nachbetreuung zu organisieren. Auch Gespräche mit Angehörigen und Arbeitgebern machen in dieser Phase Sinn.

Austritt/Nachbehandlung


Wer sind die Ansprechpersonen?

Wie erfolgt die Anmeldung?

Für stationäre Selbstanmeldungen oder Zuweisungen verwenden Sie bitte dieses Formular:

Anmeldung stationär

Anmeldung und Information

  • Information und Beratung zu Behandlungsangeboten der Psychiatrie St.Gallen
  • Entgegennahme von Anmeldungen am Standort Pfäfers
  • werktags von 7.30 - 18.30 Uhr besetzt, davor und danach diensthabender Arzt, diensthabende Ärztin
  • Samstage und Feiertage 8.30 - 12.00 / 13.00 - 16.00 Uhr, davor und danach diensthabender Arzt, diensthabende Ärztin
  • Sonntags Telefondiensthabende Station