Aufnahme- und Notfallstation 50+

«Irgendwann war mir alles zuviel und ich verlor den Halt. Der Eintritt in die Klinik fiel mir schwer, aber er brachte Stabilisierung und Ruhe in mein Leben.»

Die Aufnahme- und Notfallstation 50+ bietet Erwachsenen ab dem 50. Lebensjahr, die mit den Herausforderungen des Älterwerdens konfrontiert und überfordert sind, eine umfassende psychiatrische und psychotherapeutische Behandlung.

Was versteht man unter stationärer Behandlung?

Können Sie Ihre alltäglichen Aufgaben in Beruf und Familie nicht mehr bewältigen? Sind Sie aus dem psychischen Gleichgewicht geraten und wissen weder ein noch aus? In der Klinik finden Sie eine intensive Behandlung, weg von Ihrem gewohnten Lebensumfeld, weg von allem. Bei ausgeprägten Krankheitssymptomen, belastendem sozialen Umfeld oder im Falle von Selbstgefährdung kann eine stationäre Behandlung mit Betreuung rund um die Uhr nötig und sinnvoll für Sie sein.

Stationäre Behandlungen


Was wird auf der Station behandelt?

Die Aufnahme- und Notfallstation 50+ ist speziell auf die zweite Lebenshälfte ausgerichtet und bietet Patientinnen und Patienten mit akuten psychischen Erkrankungen und in Krisensituationen Stabilisierung und haltgebende Behandlung und Betreuung. Wir nehmen Patientinnen und Patienten mit neurologischen Krankheiten mit psychiatrischer Komponente sowie folgenden Diagnosen auf:

Wer sind die Patientinnen und Patienten?

Das Angebot der Aufnahme- und Notfallstation 50+ richtet sich an Erwachsene mit

  • schweren Krisen durch Verlusterlebnisse in Familie und Beruf und bei Beziehungsproblemen
  • bevorstehendem oder bereits erfolgtem Ausscheiden aus dem Berufsalltag
  • depressiven, ängstlichen oder psychotischen Erkrankungen
  • abnehmender Leistungsfähigkeit aufgrund psychischer Beeinträchtigung

Welche Behandlungen erhalten Sie auf der Station?

Nachdem Sie als Patientin oder Patient medizinisch und psychosozial abgeklärt wurden, erstellen wir gemeinsam mit Ihnen einen individuellen Behandlungsplan. Wir unterstützen Sie dabei, sich so rasch als möglich im Alltag wieder zurechtzufinden und helfen bei der Organisation der ambulanten Nachsorge. Wir arbeiten nach Recovery und fördern Ihre Selbstkompetenz. Besonderen Wert legen wir auf den Einbezug von Angehörigen oder Bezugspersonen aus dem Umfeld.

Sie erhalten bei uns:

  • spezielles Angebot für Menschen ab dem 50. Lebensjahr
  • Hilfe in akuten Krisen
  • Reizabschirmung bei erhöhter Schutzbedürftigkeit
  • Betreuung, die Sicherheit vermittelt
  • therapeutische Beziehungen und Strukturen, die Halt geben
  • Strategien, um Stress und Anspannung zu bewältigen
  • Unterstützung und Förderung, um die Krankheit zu bewältigen
  • individueller Behandlungsplan
  • vielfältige ergänzende Therapien

Nach einer Eingewöhnungszeit setzen Sie sich in den verschiedenen Therapien gezielt mit Ihren Schwierigkeiten auseinander, erarbeiten sich neue Verhaltensmuster und üben diese ein. In der Austrittsphase prüfen Sie, wie Sie das Erarbeitete in Ihrem persönlichen Alltag umsetzen können und bereiten sich sorgfältig auf den Austritt und die Zeit danach vor. Dazu gehört auch, dass Sie Frühwarnzeichen und einen Krisenplan erarbeiten.

Die Behandlung umfasst eine medikamentöse Therapie und Psychotherapie im Einzel- und Gruppensetting durch die fallführenden Ärztinnen und Ärzte, in enger Zusammenarbeit mit der Bezugsperson der Pflege. Beide bieten wöchentlich ein längeres Einzelgespräch an. Kunsttherapie ergänzt die Psychotherapie. Es stehen Ihnen aber auch weitere Therapien zur Verfügung, so auch z.B. die Milieu- und Soziotherapie. Hier ein Überblick:

Was erwartet Sie auf der Station?

Im neuen, nach Minergie Standard gebauten Gebäude A6 erwartet Sie die Aufnahme- und Notfallstation 50+ mit 18 Betten. Sie sind hier in eine Patientengruppe eingebettet und werden dennoch individuell durch das Behandlungskernteam begleitet. Gemeinsam sind neue Beziehungserfahrungen möglich und Verhaltensänderungen können geübt werden.

Die Türen der Aufnahme- und Notfallstation 50+ sind grundsätzlich offen, können je nach Sicherheitssituation in der aktuellen Patientengruppe auch geschlossen werden.

Was erreichen Sie auf der Station?

Wir begleiten Sie durch Ihre Krise und unterstützen sowie fördern Sie bei der Krankheits- und Lebensbewältigung, damit Sie sich im Alltag möglichst bald wieder zurechtfinden. Ziele unserer Behandlungen:

  • psychische und körperliche Stabilität wiedererlangen
  • Abklärung der Gesamtsituationen abklären
  • das eigene Verhalten in Problemsituationen verstehen und respektieren
  • wieder ein normales Leben im Alltag, in der Gesellschaft, am Arbeitsplatz führen
  • Frühwarnzeichen stressbedingter Belastungen ernst nehmen
  • Rückfälle in Erschöpfung und Stimmungstiefs vermeiden

Wer behandelt Sie? Wer ist das Team?

Zum interdisziplinären Behandlungsteam gehören eine Ärztin, Therapeutinnen und Therapeuten, Pflegefachpersonen, Sozialarbeitende und Peers, die alle an die ärztliche Schweigepflicht gebunden sind.


Wünschen Sie eine gesunde Ernährung?

Auch Ihr leibliches Wohl liegt uns am Herzen. So legen wir grossen Wert auf gesunde, ausgewogene, saisonale und abwechslungsreiche Gerichte – täglich frisch, täglich anders – und nach Möglichkeit aus der Ostschweiz. Je nach ärztlicher Verordnung bieten wir auch spezielle Diätmenüs an.


Wann sind die Besuchszeiten?

Besuche sind ausserhalb der Therapiezeiten möglich.


Welche weiteren Informationen zum Aufenthalt sind nützlich für mich?

Weiterführende Informationen zu ihrem Aufenthalt erhalten Sie unter den folgenden Links:

Behandlungsalltag

Informationen zum Aufenthalt

Rechtliches

Behandlungsphilosophie

Patientenverfügung

FAQs zur Behandlung

Zufriedenheit


Wie erfolgt das Eintrittsverfahren?

Nach der Anmeldung erheben wir in einem Vorgespräch die aktuelle Situation, klären den Behandlungsbedarf, formulieren gemeinsam mit Ihnen Ziele und planen anschliessend den Eintrittstermin.

Eintritt


Wie lange ist die durchschnittliche Aufenthaltsdauer?

Patientinnen und Patienten verbringen in der Regel zwischen zwei und vier Wochen auf unserer Station.


Wer finanziert den Aufenthalt?

Die Kosten für die Leistungen werden von der Krankenkasse im Rahmen der Grundversicherung (KVG) übernommen, der übliche Selbstbehalt geht zu Lasten der Patientin, des Patienten. Bei Versicherten im Hausarztmodell (HMO) ist die Zuweisung durch den Hausarzt, durch die Hausärztin notwendig. Für Leistungen im Bereich Beratung und Supervision wird ein separater Tarif vereinbart.

Kostenübernahme


Was geschieht nach dem Aufenthalt?

Kurz vor dem Austritt legen wir gemeinsam mit Ihnen das Austrittsdatum fest, damit ausreichend Zeit bleibt, sich auf den Austritt vorzubereiten, Belastungserprobungen zu machen und eine gute ambulante Nachbetreuung zu organisieren. Auch Gespräche mit Angehörigen und Arbeitgeberinnen oder Arbeitgebern machen in dieser Phase Sinn.

Nachbehandlung


Wen kann ich bei Fragen kontaktieren?


Wie erfolgt die Anmeldung?

Die Anmeldung erfolgt durch Betroffene selbst, den behandelnden Haus- oder Facharzt, Behörden oder Institutionen oder andere vorbehandelnde Stellen. Ihre Anmeldung nehmen wir online, telefonisch oder schriftlich entgegen.

Anmeldung und Information

  • Informationen und Anfragen zu therapeutischen Angeboten
  • Zuweisungen/Anmeldungen
  • werktags 07.30 - 18.30 Uhr
  • bei Notfällen rund um die Uhr

Die Standorte der Psychiatrie St.Gallen